Hans-Werner Bartsch (* 19. August 1948 in Kirchen/Sieg) ist ein deutscher Kommunalpolitiker, Ingenieur und vom 21. Oktober 2009 bis 05. November 2020 ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Köln.
Werdegang[]
Nach dem Studium der Produktionstechnik an der Rheinischen Ingenieurschule in Köln, absolvierte er 1975 zunächst seinen Wehrdienst im Pipelinepionierbataillon 800 in Wuppertal, den er als Fähnrich der Reserve abschgloss. Anschließend führte sein beruflicher Werdegang über die Ingenieurbüros TRIPLAN und PROPLAN zur Rheinbraun AG der späteren RWE Power AG in Köln. Dort übernahm er 1978 die Aufgaben des neuen Arbeitsfeldes des Immissionsschutzes für die Großtagebaue im Rheinischen Revier zum Abbau von Braunkohle und arbeitete sowohl an der messtechnischen Bestimmung von schalltechnischen Kenngrößen für die eingesetzten Großanlagen, Geräte und Bandanlagen sowie an Methoden der Berechnung der Schallausbreitung.
Bartsch wohnt seit 1958 in Köln. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seiner Hochzeit mit Josefine geb. Herich 1972 zog er für zwei Jahre nach Frechen. Seit 1974 wohnt er wieder in Köln im Stadtteil Holweide.
Ehrenamtliches Engagement[]
- Pfarrgemeinderat St. Anno und St. Mariä Himmelfahrt
- 1979 Mitglied im Festausschuss St. Anno
- 1984 Mitglied in der Bürgervereinigung Holweide e.V.
- 1986 Gründungsmitglied des Fördervereins Holweide e.V.
- 1994 Vorsitzender des Fördervereins Holweide e.V.
- 1990 Mitglied der KG Die Isenburger e.V.
- 2007 Vorsitzender im Kuratorium Stadtmusikverband Köln e.V.
- 2015 Präsident des KEK Kölner Eis Klub e.V.
- 2015 Mitglied im Wirtschaftsrat des FC Viktoria Köln 1904 e.V.
- 2020 FÖRDERVEREIN - Colonia Kochkunstverein e.V.
Sein besonderer Verdienst war es, 1996 als Vorsitzender des Förderverein Holweide e.V. wichtige Einrichtungen und Projekte zu schaffen und zu unterstützen, die dem Stadtteil gut tun. Besonders sei hier das große Holweider Straßenfest genannt, das er als Weiterentwicklung der Holweider Kirmes ins Leben gerufen hat. Hierzu sorgte er dafür, dass die Bergisch Gladbacher Straße, Bundesstraße B 506 und Hauptausfallstraße der Stadt Köln in Holweide für zwei Tage gesperrt wurde. Mit dieser Veranstaltung, die als Fest der Begegnung und Kommunikation geplant war, schaffte Bartsch eine Klammer zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Stadtteils Holweide. Die Menschen beider Teile von Holweide, die durch die stark frequentierte Verkehrsstraße kaum Berührungspunkte hatten, trafen sich damit nun gefahrlos auf der Straße und traten so in einem angenehmen Rahmen in Kontakt miteinander.
Zudem setzte er sich mit dem Förderverein Holweide dafür ein, dass Holweide im Bereich der Bergisch Gladbacher Straße ein Zentrum, einen Mittelpunkt, als Orientierungspunkt erhielt. Es hat zwar lange gedauert, doch nach acht Jahren Überzeugungsarbeit war es 2008 dann endlich soweit, Holweide erhielt seinen Marktplatz im Bereich gegenüber der Kirche St. Mariä Himmelfahrt an der Bergisch Gladbacher Straße. Er beantragte die Einrichtung eines Wochenmarktes auf dem Marktplatz Holweide und verschönerte durch Blumenkübel entlang der Einkaufsstraße das Bild des Stadtteils. Darüberhinaus engangierte er sich für den Bau des neuen Kinderspielplatz am Marktplatz, die Sanierung des alten Bolzplatzes zu einer modernen Sportanlage für die Holweider Jugend. Die Erweiterung der alten Trauerhalle auf dem Friedhof Holweide durch eine wetterfeste Schirmanlage war ihm ebenso wichtig wie die wieder Instandsetzung defekter Park-Bänke am Marktplatz und der Grünanlage an der Isenburg. Durch die Ausrichtung des Fördervereins "für einen lebendigen Stadtteil" gelang es ihm auch sonstige sinnvolle Projekte in Holweide der verschiedenen Vereine und Gruppierungen zu unterstützen.
Politik[]
Hans-Werner Bartsch ist seit 1974 Mitglied der CDU. 1997 wurde er in Vorbereitung der Kommunalwahl 1999 gebeten, sich für den Stadtteil Holweide als Kandidat der CDU aufstellen zu lassen. Ein Wahlkreis, der bisher von der SPD maßgebend dominiert wurde. 1999 wurde er dann in den Stadtrat gewählt. Dort war er maßgeblich für die Ausschüsse Umwelt und Grün, Gesundheit und Stadtentwicklung tätig.
Er gehört folgenden Aufsichtsräten an:
- der AVG Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln mbH in Köln-Niehl als Vorsitzender
- der AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH
- der KSS Kölner Sportstätten GmbH.
- der Koelnmesse GmbH.
2009 und 2014 wurde er zum Bürgermeister und 2. Stellvertreter des hauptamtlichen Oberbürgermeisters der Stadt Köln gewählt. In dieser ehrenamtlichen Aufgabe unterstützt er unteranderem den Oberbürgermeister bei der Leitung der Ratssitzungen und bei der Repräsentation. Insbesondere bei den repräsentativen Aufgaben ergeben sich vielfältige Bürgerkontakte. Die ihm dabei zuteilwerdende Vermittlerrolle zwischen Bürger und der Verwaltung sowie gesellschaftlichen Gruppen der Stadt Köln sind ihm ein besonderes Anliegen, das er mit Leidenschaft wahrnimmt. 2020 trat er aber nicht mehr zur Kommunalwahl an und somit endete auch sein Engagement als Bürgermeister der Stadt Köln mit der Konstituierung des neuen Rates der Stadt Köln im November 2020.
Sein erster kommunalpolitischer Auftritt ergab sich allerdings schon 1998, als der Wahlkreis Holweide (ca. 21000 EW) in vier Wahlkreise mit den angrenzenden Wahlkreisen Dellbrück, Buchheim/Buchforst und Höhenhaus/Dünnwald zerteilt werden sollte. Weil damit aber die Grenzen der Wahlbezirke in dem gewachsenen und klar gegliederten Stadtteil Holweide beliebig verliefen und so die Zugehörigkeit des vertretenden Stadtverordneten unklar war, Einsprüche gegen diese Entscheidung im Rathaus nicht wirkten, mobilisierte Bartsch daraufhin einen Protestbewegung der Holweider Bürger, die sich engagiert gegen diesen Beschluss wendete. In der entscheidenden Sitzung des Wahlausschusses kam es dann zur Gegenüberstellung der Positionen im Rathaus, leider ohne Erfolg. Es wurde beim Verwaltungsgericht gegen diesen Beschluss geklagt und nach der Wahl 1999 wurde die Entscheidung des Wahlausschusses dann wieder zurückgenommen. Holweide ist damit wieder ein selbstständiger Wahlklreis.
Auszeichnung[]
Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in Pfarrgemeinde, Förderverein und Politik sowie insbesondere seinen für den Stadtteil Holweide betreffenden Einsatz wurde ihm 2006 vom Bundespräsidenten Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Veröffentlichungen[]
- 1990 Hans-Werner Bartsch, Klaus Kröger: Ein DV-Programm zur Berechnung von Geräuschimmissionen und zur Planung schalltechnischer Schutzmaßnahmen für Braunkohlentagebaue.
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